Das Lean-Startup Konzept ist mittlerweile auch in Deutschland ziemlich verbreitet und bekannt. Obwohl dieser Ansatz schon sehr gut ist und schnelle Tests und Marktreife angestrebt werden, ist dies noch nicht alles. Seit wenigen Jahren gibt es das Konzept des Ultralight Startup. Dieses Konzept versteht sich nicht als Gegensatz zu Lean-Startup sondern baut fast darauf auf und versucht dies zu optimieren und anzupassen. Der grundlegende Gedanke von Ultralight Startup ist auch das schnelle Gründen mit begrenzten Mitteln.
Obwohl absolut durchdacht und erprobt, ist der Ansatz in Deutschland offenbar noch nicht so stark verbreitet. Da ich dieses Konzept wirklich toll finde, möchte ich dir heute eine Kurzvorstellung geben.
Wer steckt hinter ‚The Ultralight Startup‘?
Der Kopf hinter diesem Ansatz ist Jason L. Baptiste. Jason hat selbst schon mehrere Unternehmen gegründet. Das erfolgreichste ist wohl Ownswipe, eine Plattform für Tablet-Computer Publishing & Advertising. Er ist CEO von Ownswipe und wurde schon in mehreren Medienpreisen als Top Young-Entrepreneur genannt.
Die Idee und seine Learnings aus der Gründung hat er in seinem Buch ‚The Ultralight Startup: Launching a Startup without Clout or Capital‚ veröffentlicht.
Was ist die Idee hinter dem Konzept
Die Idee hinter dem Ultralight Startup Konzept basiert im Prinzip auf einigen großen Punkten.
- Keep it simple: Die Startup-/Produktidee sollte so einfach wie möglich gehalten werden
- Build a simple prototype: Halte auch deinen Ptotoypen so einfach wie möglich. Es soll die Funktion erkennbar sein, sonst jedoch ist die Einfachheit das oberste Gebot.
- Think big: Denke von Anfang an in großem Maßstab. Baue kein Startup oder Geschäftsmodell für einige wenige Anwender und skaliere eventuell größer. Geh aufs Ganze und denke und baue das Business groß auf.
- Make money fast: Du solltest so schnell wie möglich Kunden finden, für dich gewinnen und Umsatz machen. Nur so kannst du schnell und günstig wachsen und dich entwickeln.
Der Autor ist davon überzeugt, dass die Hürden ein erfolgreiches Startup zu gründen, noch nie so niedrig waren wie jetzt. Er ist auch der Meinung, dass kein Studium oder Diplom o.ä. nötig ist, um mit der Gründung erfolgreich zu sein.
Ein weitere wichtiger Punkt bei seinem Konzept sieht Jason dabei, auf Direktverkäufe von immer wieder konsumierbaren Produkten zu setzen. So können wiederkehrende Erlöse bei einmaliger Akquisition generiert werden.
Das Buch verseht sich laut dem Autor nicht als Ratgeber, der irgendetwas zeigt. Viel mehr soll das Buch ein How-To zur Gründung sein. Eine Anleitung die Kapitel für Kapitel abgearbeitet werden kann und so zur Gründung führt und dabei begleitet. Die einzelnen Kapitel sind gut aufgeteilt und können später auch als Nachschlagewerk dienen.
Obwohl die speziellen Umstände und Hinweise für die Gründung auf amerikanisches Recht & Vorgehen zugeschnitten sind, könne die allgemeinen Methoden und Tipps nahezu überall angewendet werden. Viele Beispiele anhand bekannter Unternehmen runden die Anschaulichkeit ab.
Lean-Startup Anhänger werden bei diesem Konzept sicherlich einige Parallelen erkennen. Ebenso sind hier manche Ideen des Bootstrapping-Ansatzes vorhanden. Dies wird jedoch vom Autor auch nicht bestritten. Er beschreibt in seinem Buch eher die operativen ToDos die bei der Gründung eines Startup nötig sind. Während Lean-Startup das strategische Konzept ist, ist Ultralight-Startup eher das Konzept für Macher, die sofort loslegen wollen.